Bei dringenden Fragen bekommst Du hier Hilfe.
Dann bist Du auf dieser Seite genau richtig. Hier werden die wichtigsten Fragen zu FGM beantwortet. Bei dringenden Fragen bekommst Du hier Hilfe.
So geht es vielen Mädchen und Frauen, die beschnitten sind, weil sie Entzündungen haben oder das Monatsblut nicht abfließen kann. Bei Schmerzen solltest Du zu einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt (Gynäkologin/ Gynäkologen) gehen. Sie/ er behandelt Mädchen und Freuen und kann etwas gegen Deine Schmerzen tun. Die Kosten für Arztbesuche übernimmt die Krankenkasse. Adressen bekommst Du bei den Beratungsstellen.
Es gibt in Deutschland Hebammen, Frauenärztinnen/ Frauenärzte (Gynäkologinnnen/ Gynäkologen) und Krankenhäuser, die Erfahrung mit Geburten bei Frauen haben, die beschnitten wurden. Sprich mit ihnen so früh wie möglich darüber, dass Du beschnitten bist, damit sie Dich besser behandeln können. Du kannst Dich außerdem bei einer pro familia-Beratungsstelle oder einer anderen Organisation beraten lassen.
Es gibt Mädchen und Frauen, die nicht wissen, ob sie beschnitten sind. Wenn sie als kleines Kind beschnitten wurden, haben sie keine bewusste Erinnerung. Außerdem fällt es Mädchen oft schwer, mit der Mutter oder mit anderen Verwandten darüber sprechen. Falls Du dazu Fragen hast, wende Dich an eine Beratungsstelle oder eine Frauenärztin/ Frauenarzt (Gynäkologin/ Gynäkologen).
Mädchen und Frauen haben das Recht medizinisch gut versorgt zu werden. Bitte melde Dich, wenn Du eine fachkundige Ärztin/ einen fachkundigen Arzt suchst oder einer vertrauenswürdigen Person von Deinen Erfahrungen erzählen möchtest. Es gibt in Deutschland Ärztinnen und Ärzte, die wissen, wie man Mädchen und Frauen, die beschnitten sind richtig und gut behandelt. Sie können auch durch kleine Eingriffe etwas gegen Deine Schmerzen bei der Menstruation oder beim Sex tun. Erzähle der Ärztin/ dem Arzt, dass Du beschnitten bist, das macht Deine Untersuchung und Behandlung einfacher.
Wenn es Dein erster Termin bei einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt ist: Einige Mädchen und Frauen haben Angst, durch die Untersuchung könnte ihnen die „Jungfräulichkeit“ genommen werden. Das stimmt nicht. Selbst wenn es zu kleinen Verletzungen des „Jungfernhäutchens“ (auch Hymen genannt) kommen sollte, verheilen diese schnell wieder. Dabei entsteht keinerlei Narbengewebe. Das ist wichtig, weil es bedeutet, dass niemand, auch keine Frauenärztin/ kein Frauenarzt erkennen kann, ob du bereits Sex hattest oder nicht. Sogar nach einer Geburt kann das „Jungfernhäutchen“ noch aussehen wie vorher.
Mehr dazu siehe auch hier: Die Folgen von Mädchenbeschneidung
Die Beschneidung kann körperliche und seelische Folgen für Deine Freundin oder Frau haben. Auch kann es sein, dass ihr die Sexualität Schmerzen bereitet. Wenn Du Fragen dazu hast, kannst Du Dich an Beratungsstellen wenden. Die Termine dort sind kostenlos.
Als Mutter oder Vater bist Du für den Schutz Deiner Kinder verantwortlich. Es ist wichtig zu verstehen, was das Gesetz zu Mädchenbeschneidung bedeutet und was passieren wird, wenn Du Deine Tochter nicht vor Mädchenbeschneidung schützt.
Es kann Dir helfen und gut tun, über Themen wie die Mädchenbeschneidung zu sprechen. Das ist für uns alle nicht immer einfach. Mädchenbeschneidung wird oft als Tradition verstanden, die respektiert werden muss, über die nicht geredet wird und zu der man keine Fragen stellen darf. Wende Dich an eine Person, der Du vertraust und mit der Du Dich wohl fühlst: eine Freundin, eine Sozialarbeiterin, eine Lehrerin oder Ärztin. Sie wird Dir zuhören und Dich unterstützen.
Bereite Dich gut auf die Reise vor. Wende Dich an Beratungsstellen, die Dir hilfreiche Informationen und Dokumente geben können. Hol Dir Unterstützung von Personen, die Dir beim Gespräch mit Familienmitgliedern helfen können. Suche schon vorab nach Kontakten in Deinem Heimatland, die Dir helfen können, Deine Tochter zu schützen (zum Beispiel das Nationale Komitee gegen Mädchenbeschneidung und lokale Organisationen/ NGOs, die sich gegen Mädchenbeschneidung engagieren).
Lasse Deine Tochter vor der Reise von einer Ärztin/ einem Arzt untersuchen und bitte um ein ärztliches Attest dafür, dass Deine Tochter nicht beschnitten ist. Erkläre Deiner Familie deutlich Deine Entscheidung, Deine Tochter nicht beschneiden zu lassen. Informiere Deine Familie darüber, dass die Mädchenbeschneidung nach deutschem Recht strafbar ist, auch wenn sie außerhalb Deutschlands praktiziert wird, dass Du in Deutschland dafür verurteilt wirst und Deinen Aufenthaltsstatus verlierst. Gib Ihnen den Schutzbrief in Eurer Sprache zum Beweis. Du kannst ihn dir hier in 13 Sprachen herunterladen. Bleibe immer in der Nähe Deiner Tochter. Sprich mit ihr und bereite sie vor, damit sie versteht, was Mädchenbeschneidung ist, dass es ihr niemand antun darf und dass sie zu Dir kommen muss, wenn sie glaubt, dass sie in Gefahr ist.
Die Ferien sind oft eine Gelegenheit für Familien, in ihr Herkunftsland zurückzukehren und den Rest der Familie zu besuchen. Wenn Du Zweifel oder Angst vor der Reise hast, hol Dir Unterstützung von Personen, die Dir bei dem Gespräch mit Familienmitgliedern in Deutschland helfen können. Zögere nicht, mit vertrauenswürdigen Personen darüber zu sprechen, eine Beratungsstelle zu kontaktieren oder Dich an das Hilfetelefon 08000 116 016 zu wenden.
Es ist wichtig, dass sich Mutter und Vater aktiv für den Schutz ihrer Töchter einsetzen. Es gibt Unterstützung dafür. In Deutschland engagieren sich mittlerweile viele Frauen und Männer aus Ländern wie Äthiopien, Eritrea, Guinea, Somalia und dem Sudan für die Überwindung von Mädchenbeschneidung. Sie können Gespräche innerhalb der Familie oder der Community begleiten und unterstützen. Falls Du daran interessiert bist, wende Dich an Beratungsstellen.
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