„Maisha“ ist Suaheli und bedeutet das „Leben“. 1996 in Frankfurt am Main als gemeinnütziger Verein gegründet, setzt sich Maisha für afrikanische Migrant*innen ein, mit dem Ziel, deren Lebensbedingungen, psychische und soziale Situation zu verbessern und ihre Integration in die deutsche Gesellschaft zu fördern.
Maisha e.V. handelt nach der Prämisse „Hilfe zur Selbsthilfe“ und richtet sich vorwiegend an afrikanische, afro-deutsche und afrikanisch verheiratete Frauen. Als Beratungsstelle unterstützt Maisha in Fragen der Integration, des Spracherwerbs, sowie rund um die Themenkomplexe Gesundheitsförderung, Erziehung, Partnerschaft, familiäre Probleme, Asyl, Ausbildung, Arbeit, Karriere und Finanzplanung.
Ein Schwerpunkt des Vereins bildet die Humanitäre Sprechstunde, die im Jahr 2001 in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Frankfurt, dem Sozialamt, dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten und dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt ins Leben gerufen wurde. Die Sprechstunde versteht sich als Gesundheitsförderung für Afrikaner*innen in Frankfurt am Main, beinhaltet Präventionsangebote und ein lebensweltbezogenes Angebot zur Förderung der gesundheitlichen Selbsthilfe für Migrant*innen.
Mit Seminaren, Workshops, Konferenzen und zahlreichen Projekten zur Verbesserung der psychosozialen und gesundheitlichen Situation afrikanischer Migrant*innen bietet Maisha zudem ein breites Spektrum an Kampagnen und Angeboten für Ratsuchende.
Auf nationaler und europäischer Ebene setzt sich Maisha aktiv für Projekte gegen die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ein – eine Menschenrechtsverletzung, die das Leben von Frauen und Mädchen auf traumatische Weise beeinflusst, oft mit langfristigen gesundheitlichen Folgen.
Mit der Ausstellung stellt Maisha eine beeindruckende Dokumentation von Erinnerungen afrikanischer Mädchen und junger Frauen mit FGM-Erfahrung bereit.
Über ein Jahr lang haben sich Frauen mit FGM-Erfahrung getroffen, um sich ihre persönlichen Geschichten zu erzählen. Aus diesen Geschichten haben sie kleine Texte formuliert und einen Gegenstand, wie etwa eine Blume oder eine Halskette, hinzugefügt. Die Texte strahlen Würde aus, bezeugen aber auch den Schmerz und die Verzweiflung der Frauen. Wort und Objekt, bilden jeweils eine Einheit und sind Erinnerung an den Tag, der seitdem ihr Leben prägt.
Die Ausstellung kann bei Maisha e. V. bestellt werden. Sie ist in vertrauensvoller Atmosphäre entstanden und will Besucher*innen zum Austausch anregen.
Damit folgt die Ausstellung dem Ergebnis einer – im Jahr 2017 unter Mitwirkung von Maisha e.V. erschienenen – Studie zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) in Deutschland, wonach für die Arbeit zur Abschaffung von FGM, Gesprächsräume zu schaffen sind, die einen offenen und vertrauensvollen Austausch ermöglichen.
Rechtlich ist die Sache einfach: FGM ist in Deutschland verboten. Zugleich spricht die Studie jedoch auch von einer „sozialen Norm“. Damit kommen im Umgang mit FGM noch weitere Faktoren ins Spiel, beispielsweise die Erwartungen der eigenen Community oder auch das Verhalten von medizinischem Personal und Behörden gegenüber Betroffenen. Es geht dabei um Scham, um die Frage: Mit wem kann ich überhaupt „darüber“ reden? Und: Es geht um die nötige Sensibilität der „Nichtbetroffenen“.
Mit der Ausstellung zeigt Maisha e.V., dass zwischen Abschaffung von FGM und Bewahrung der eigenen Kultur kein Widerspruch bestehen muss.
Maisha e. V. – Afrikanische Frauen in Deutschland
Neue Kräme 32
D-60311 Frankfurt a. M.
Mail: maisha-african-women@gmx.de
Ein Video zur Ausstellung, mit beeindruckenden Bildern und Erinnerungen von FGM-betroffenen Frauen und Mädchen finden Sie unter nachstehendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=LR4aUDzKYIs
pro familia Hessen gGmbH
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